„Wir haben Handball in Holland größer gemacht“ – Niko Blaauw spielte bei der EM

Er war im 35-Kader, wurde jedoch noch vor Beginn des Turniers in der Slowakei und Ungarn von Nationaltrainer Erlingur Richardsson als Spieler aktiviert. „Ich wurde angerufen und sollte mit zur Europameisterschaft reisen“, erinnert sich Niko noch genau an den Anruf seines Trainers. „Ich habe dann meine Sachen gepackt und bin in die Niederlande gefahren, um von dort mit dem Team nach Budapest zu fliegen.“ Auf den Mittelmann des Team HandbALL wartete also das erste große Turnier.

„Natürlich hat es mir trotz der ganzen Umstände sehr gut gefallen. Mit der Nationalmannschaft unterwegs zu sein macht immer sehr viel Spaß, es ist als ob sich viele Freunde treffen“, blickt Blaauw auf seine Zeit bei den ‚Oranjes‘ zurück. „Ich war ja das erste Mal dabei, alles war neu, vieles war nochmal anders als beim Verein“, prasselten auf den jungen Niederländer viele Eindrücke ein. „Es ist immer etwas Besonderes, wenn so viele gute Spieler in der Nähe sind“, war der Kontakt zu den anderen Nationen aber leider nicht möglich.

Denn die Pandemie bestimmte einen Großteil des Turniers und auch die Niederländer blieben nicht von Infektionen verschont. „Wir haben in der ersten Woche noch zu zweit auf einem Zimmer gelebt, nachher aber dann einzeln, wie es Deutschland auch gemacht hat“, so Blaauw. „Trainiert haben wir in der Hauptrunde dann auch nicht mehr, alle Besprechungen liefen digital. Alle waren vorsichtig, alle hatten Respekt vor einer möglichen Ansteckung und sind dementsprechend vorsichtig gewesen“, so der 20-Jährge weiter, der vom Virus verschont wurde und sich nicht infizierte.

Zu Beginn des Turniers verfolgte Niko die Spiele zunächst von der Tribüne aus. „Ich habe mich sehr über den Sieg gegen Ungarn gefreut, das war echt wirklich cool.“ Gleich im Eröffnungsspiel siegten die Niederlande gegen Mit-Gastgeber Ungarn mit 31:28 und verpassten damit den Magyaren direkt zum Auftakt einen Dämpfer. In insgesamt vier Spielen kam Niko Blaauw zum Einsatz - Portugal, Dänemark, Kroatien und Montenegro. Gegen Dänemark erzielte er seinen EM-Treffer. „Natürlich habe ich mich über den Treffer gegen Niklas Landin gefreut.“

Und auch das Singen der Nationalhymne vor dem Spiel war für Niko beeindruckend. „Das ist immer etwas Besonderes, wenn man in dieser großen Halle vor so vielen Zuschauern steht und seine Hymne singen darf.“ Während der Spiele und vor allem nach den Siegen bei der EM standen die Handys der Jungs nicht still. „Wir haben alle viele Nachrichten aus der Heimat bekommen. Viele haben uns zugeschaut und die Leistungen verfolgt. Das macht Spaß und uns Stolz, wenn so viele Menschen die Nationalmannschaft im Fernsehen anschauen.“ Die Niederlande belegen am Ende Rang 10.

„Wir haben womöglich die kleinsten Rückraumspieler der ganzen EM, also mussten wir andere Möglichkeiten finden, uns durchzusetzen“, setzte Holland bei der EM auf viel, viel Tempo. „Das haben die Jungs wirklich gut gemacht und das macht mich stolz“, blickt Niko Blaauw voller Stolz auf die EM zurück. „Alle in der Mannschaft haben daran geglaubt, dass wir es schaffen können. Wir haben einander viel Vertrauen gehabt und gesagt, dass wir alle schlagen können. Da sieht man dann, was passieren kann“, erreichten die Niederlande bei ihrer zweiten EM erstmals die Hauptrunde.

„Wir haben Handball in Holland ein wenig größer gemacht und Europa gezeigt, dass wir schnell sind und ein anderes Spiel spielen mit der Nationalmannschaft. Ich denke, dass nun viele Teams Respekt vor den Niederlanden haben. Es ist immer schwer, gegen uns zu spielen. Ich habe großen Respekt vor der Leistung der Mannschaft und ich bin sehr stolz auf die gesamte Truppe“, zog Niko Blaauw eine ganz klar positive Bilanz der besonderen Europameisterschaft.

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