Zum Auftakt der Relegation trennen sich das Team HandbALL Lippe und der HaSpo Bayreuth 32:32. „Wir fühlen uns jetzt gerade wie der Sieger. Wir haben den Punkt hinten raus gewonnen“, so Matthias Struck nach der Partie. Und in der Tat ließen die Lipper nicht locker und erkämpften sich mit einem fälligen Strafwurf zehn Sekunden vor Schluss den Auftakt-Punkt in der Relegation.
„Ich fühle mich als Verlierer, ich bin sehr traurig, dass wir hier heute nicht gewonnen haben. Wir hätten das Spiel gewinnen müssen“, zog der Trainer der Franken, Mathias Bracher, Bilanz. Und es waren auch die Gäste aus dem Norden Bayerns, die das Spiel bis kurz vor Ende auf ihrer Seite hatten. Doch auch nach dem 25:28 fielen in den letzten sechseinhalb Minuten noch sieben Tore für das Team HandbALL. Die Gastgeber gaben sich nie auf und ergriffen in der Schlussphase ihre Chance.
„Danke für die großartige Unterstützung, vor allem in der zweiten Halbzeit“, bedankte sich THL-Coach Struck nach dem Spiel bei den Zuschauern. „Ich glaube, die Punkteteilung ist fair. Es war ein aufopferungsvoller Kampf. Die Jungs haben alles reingeschmissen, was sie konnten, sie haben immer weitergemacht, sie haben alles reingehauen was ging. Wir fühlen uns jetzt erstmal wie der Sieger. Wir haben hinten raus den Punkt gewonnen und nicht verloren.“
Niko Blaauw verkürzte in der Schlussphase zweimal auf einen Treffer, doch in die letzten 30 Sekunden der Partie ging es mit Ballbesitz, einem Treffer vor und Auszeit für Bayreuth. Aber nach einem offensiven Foul verlor der HaSpo den Ball, ihr Spieler Johannes Ruoff verhinderte die schnelle Ausführung des Freiwurfs und so zeigten die beiden Schiedsrichter nach einiger Diskussion dem Spieler die Rote Karte und zeigten Strafwurf für das Team HandbALL an. Hark Hansen blieb auch bei seinem sechsten Wurf von der Marke eiskalt und traf zum vielumjubelten 32:32.
„Die offensive Abwehr der Gäste war extrem gut“, analysierte Struck nach dem Spiel. „Wir haben viel an Lösungen und Abstimmungen gearbeitet in den letzten beiden Wochen und wir waren da wirklich sehr gut vorbereitet. Aber Bayreuth hat es geschafft, dass wir immer wieder im Stand starten mussten, dass wir keinen Anlauf hatten, dass wir schwierige Pässe spielen mussten. Auch unser Tempospiel haben sie sehr gut unterbunden, hierüber haben wir in der ersten Halbzeit keinen Treffer erzielen können.“
Mit einem 10:13 im Rücken kamen die Jungs vom Team HandbALL, die auf vier Spieler verzichten mussten, mit Beginn der zweiten Hälfte dann besser ins Spiel. „Wir sind mehr und mehr reingekommen, haben die freien Leute gesehen, sind mit viel Druck und Tempo gekommen“, so Struck. „Die Jungs waren frei im Kopf und sind so richtig ins Spiel gekommen. Das erste Spiel ist immer das schwerste Spiel. Von dieser Seite aus gesehen bin ich sehr optimistisch für die nächsten Wochen und dass wir am Samstag hier wieder zwei Punkte gewinnen werden.“
Team HandbALL: Mühlenstädt, Kleinschmidt, Goldbecker; Runge 3, Bakker, Hübner, Puls, Micheely, Oetjen 3, Blaauw 4, Geislers 2, Hansen 9/6, Carstensen 5, Houtepen 6